Der BUND informiert: Gras einfach mal stehen lassen?
Wir erwähnten bereits den Trend "mähfreier Mai": Was hat es damit auf sich?
Der Grundsatz: Naturschutz durch Nichtstun?
Kurzer Rasen ist praktisch für viele Spielbereiche oder die Grillecke. Hier darf natürlich gemäht werden! (Roboter sollten nur tagsüber laufen, als Schutz für Igel). Diese Bereiche sind jedoch für die Artenvielfalt etwa so nützlich wie ein asphaltierter Parkplatz.
Gezielte "Unordnung" ist hingegen Heimat für unsere Tier- und Pflanzenwelt.
Was bringt es? Futter für alle!
Hohes Gras ist das ganze Jahr über ein wichtiger Lebensraum!
Grashüpfer, Hummeln und viele weitere Tiere benötigen Wiesen für Rück- zug und Ernährung. Dort ist eine Vielfalt an heimischen Tieren anzutreffen. Wildkräuter wie Klee, Margeriten, Wiesensalbei, Kriechender Günsel, Bren- nesseln oder Ehrenpreis vertragen keinen häufigen Schnitt. Diese Blumen sind von Frühjahr bis Herbst eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen, Schmetterlinge (und ihre Raupen) oder auch Schwebfliegen. Vögel finden dort für ihren Nachwuchs die notwendigen großen Mengen an Insekten und Spinnen.
Solche wilden Inseln werden jedes Jahr noch schöner.
Anpassung an heißes Klima/ wenig Regen
Im Winter bietet das trockene Gras Schutz zur Überwinterung für verschie- dene Krabbeltiere und Kleinsäuger. Im Sommer verhindert das hohe Gras, dass die Wiese an heißen Tagen verbrennt. Der Boden und das Klima im Garten bleiben spürbar kühler als mit kurzem Rasen.
All diese Vorteile gelten auch für Gemeindeflächen! Wie funktioniert es?
Besonders gut für Vielfalt: Mähen Ende Juni und im Herbst (Sense oder Motorsense). Dann hatten die Blumen Zeit, Blüten und Samen zu bilden. Nie alles auf einmal mähen, die Halme ein paar Tage liegen lassen, so dass Tiere weiterziehen und Blumen sich aussäen können.
Zerkleinern und sofortige Entsorgung in der Biotonne zerstört sämtliche Kleinstlebewesen.
Manche Bereiche Ihrer Wiese können Sie sogar ein Jahr lang stehen lassen. Hierhin überwintern Tiere, und Vögel finden ganzjährig Nahrung. Im Früh- jahr kann das trockene Gras abgenommen werden (per Hand oder Sense), damit junge Pflanzen wachsen können.
Der BUND Edermünde wünscht viel Freude im Garten!
Admiral-Falter beim Zwischenstopp
Foto: K. Bothe